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Breitbandversorgung als Infrastrukturmaßnahme

Die Bedeutung von schneller Datenübertragung im Internet für die Wirtschaft und private Anwender

Wie gewohnt an jedem dritten Dienstag im Monat, traf sich die Senioren-Union Leonberg am 17.Mai 2016 bei Rath Catering in Leonberg-Ramtel. Als Referent wurde Oliver Zander gewonnen. In Leonberg kein Unbekannter, er ist MIT Kreisvorsitzender Böblingen und Mitglied im Bundesvorstand, der Mittelstands-und Wirtschaftsvereinigung der CDU

Hinsichtlich des Ausbaus des Breitbandnetzes ist der Referent etwas enttäuscht über den grün-schwarzen Koalitionsvertrag, in welchem 325 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren vorgesehen sind. Im Vergleich dazu Bayern, wo 1,5 Milliarden Euro dafür ausgegeben werden, sowie ein Digitalisierungszentrum errichtet wird.

Anhand einer Folie wurde aufgezeigt, dass 90 % aller Daten weltweit in den letzten 12 Monaten entstanden sind. Datenverarbeitung, Datenaustausch, „Datenmüll“, alles steht im Netz. Innerhalb der kommenden fünf Jahre wächst das Datenvolumen bei Geschäftskunden um den Faktor 2, bei Privatkunden um 2,5.

Da die Nutzung des Internets bisher weitgehend kostenlos ist, (Flatrate) wird es vielfach genutzt:
•    TV-Streaming, d.h. man zieht TV-Sendungen auf seinen PC runter und schaut diese dann an, wenn man Lust und Zeit dazu hat,
•    Cloud, man schickt die Daten zu einem Rechenzentrum, wo sie gespeichert werden,
•    Social Media, Facebook, Instagram, zum Kommunizieren mit vielen Personen,
•    Datenverkehr zu mobilen Nutzern, die unterwegs sind.

All diese Daten werden mit der gleichen Geschwindigkeit übertragen. Es gibt Überlegungen, den Datenverkehr zu priorisieren, dass beispielsweise Polizei, Feuerwehr, etc. Informationen schneller bekommen. Oder wer mehr bezahlt, bekommt Daten schneller geliefert.

Oliver Zander plädiert hier für die Glasfasertechnologie, da hier die Übertragungsgeschwindigkeit nahezu unbegrenzt ist. Ein weiterer Vorteil ist, die Daten werden mit der gleichen Geschwindigkeit empfangen wie auch gesendet. Hier zeigt sich ein deutlicher Vorteil zum Kupferkabel und beim Kupferkabel gilt: Je länger der Weg, umso langsamer die Übertragung der Daten.

Die CDU-Fraktion im Leonberger Gemeinderat plädiert für ein Konzept für die Breitbandfaserplanung. Es könnten dann Fördergelder beantragt werden, um die Verkabelung im gesamten Stadtgebiet voranzutreiben. Es gibt hier, wie eine Leonberger Gemeinderätin feststellte, noch viele „weiße Flecken“. Diese Grundlagenplanung gestaltet sich schwierig, ist aber insbesondere für den Mittelstand von großer Wichtigkeit. Große Firmen wie beispielsweise Bosch oder Daimler, besitzen eigene Leitungen. Die Versorgung der Bürger wäre einfacher, wenn das Netz der Stadt oder der Gemeinde gehören würde.

Oliver Zander stellt fest, dass uns das Zeitalter der Daten bevorsteht: Wer die Daten hat, hat die Macht. Doch dies birgt auch Gefahren. Man denke an die Cyber-Kriminalität, wo ganze Rechenzentren lahmgelegt werden. Der Ausbau des Datennetzes würde auch zu mehr Sendemasten führen, die aufgestellt werden müssten. Die Auswirkung der Strahlen, die von diesen ausgehen, lässt sich bisher noch schwer abschätzen. Manche Menschen reagieren extrem sensibel auf die ausgehende Strahlung. Das Analysieren der Daten kann für Werbezwecke und ähnlichem verwendet werden, sodass der Einzelne „durchschaubar“ wird.

Wir erhielten einen guten Einblick in die Welt der Daten. Der Referent verstand es, auf fachlich hohem Niveau und doch anschaulich, uns die Notwendigkeit der Breitbandversorgung nahe zu bringen.

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